Wenn der Glaube konkret wird
Wenn wir am Sonntag Gottesdienst feiern, dann gehen etwa in der Mitte der Feier Ministrantinnen mit einem Körbchen durch den Mittelgang. Während das Brot und der Wein zum Altar gebracht werden, geben Menschen gleichzeitig etwas von ihrem Eigentum in Form von Geldmünzen oder -scheinen weiter in diese Körbchen für andere Menschen in Not. Diese Praxis besteht seit der Urkirche in den sonntäglichen Feiern und wird schon in der Bibel erwähnt. Die Idee dahinter ist, dass Gottes- und Nächstenliebe untrennbar zusammengehören. Das eingesammelte Geld wird «Kollekte» genannt, weil im Lateinischen das Wort «colligere» «sammeln» heisst.
Vor jedem Gottesdienst weisen wir im Pfarrblatt Lichtblick auf den Spendenzweck hin, dieser wird auch im Gottesdienst nach den Fürbitten angesagt, sodass alle wissen, wofür sie jetzt spenden können. Die Kollekte kann bar in die umhergehenden Körbchen gelegt oder per TWINT überwiesen werden. Nach dem Gottesdienst wird das Bargeld in der Sakristei von zwei Personen im Vier-Augen-Prinzip gezählt und quittiert, danach auf der Bank eingezahlt. Unser Pfarreisekretariat überweist den Betrag zusammen mit den getwinteten Eingängen an den genannten Spendenzweck. Quartalsweise publizieren wir hier auf unserer Website die überwiesenen Beträge.
An manchen Sonntagen gibt das Bistum den Spendenzweck vor, beispielsweise ist die Kollekte am Heiligen Abend in der ganzen Schweiz immer dem Kinderspital in Bethlehem gewidmet oder in der Fastenzeit unterstützen wir mit zwei Kollekten das katholische Hilfswerk Fastenaktion. Andere Sonntage können vom Seelsorgeteam bzw. der Gemeindeleitung bestimmt werden. Wir unterstützen Schweizer Institutionen wie das Frauenhaus beider Basel oder das WBZ Reinach; eigene Hilfsprojekte wie Wegbegleitung Leimental und die Franziskanerinnen in Tansania (Maua Sisters) sowie auch international tätige Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Medica mondiale etc.
Bei Abdankungen und Trauungen bestimmen die Familien den Spendenzweck. Auch hier wird die Überweisung durch unser Sekretariat organisiert und den Angehörigen der eingegangene Betrag mitgeteilt.
Zählt man über ein Jahr sämtliche Kollekten unserer Pfarrei zusammen, kommen stattliche Summen zusammen. Wenn man dann noch überlegt, dass es Kollekten ja in jeder Pfarrei der Schweiz gibt, kann man sich gut vorstellen, dass viele Hilfsorganisationen ohne diese Unterstützung ihre Arbeit nicht in gleicher Weise tun könnten.
So sind Christinnen und Christen jeden Sonntag für das Gemeinwohl aktiv, für armutsbetroffene Mitmenschen oder solche, die unter Beeinträchtigungen leiden.